CARLY FISCHER

I Didn't Come Here To Be a Tourist

07.03.2009 – 04.04.2009


  
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Carly Fischer sieht in Berlin den idealen Ausgangspunkt ihres künstlerischen Schaffens. Nirgendwo sonst wird das Verhältnis von Zerfall und Rekonstruktion so fetischisiert wie hier. Eine Stadt, die ihre Debris so unverhohlen zur Schau stellt, dass sie sowohl von Bewohnern als auch Touristen als sehenswert und typisch Berlin erachtet wird. Dieser Umstand dient Fischer als Basis ihrer Beobachtung. In "I didn`t come here to be a tourist" zeigt Fischer verschiedene Arbeiten, die sich mit dem Moment des konstruierten Zerfalls auseinandersetzen. Das Spannungsfeld zwischen Disfunktionalität und Effizienz zum Theman nehmend, greift sie scheinbare Banalitäten und Fundobjekte auf, um sie aus ihrem urbanen Kontext zu reissen und ihnen durch die künstlerische Reproduktion aus Hartschaum, Karton und Papier eine inhärente Ironie zu verleihen. An der Schnittstelle, wo die eigentliche Verortung des zugewiesenen Nutzens zurücktritt und die Reproduktion des Gewesenen zum eigentlichen Inhalt wird, siedelt sie ihre Arbeiten an. Zwar haben diese auf den ersten Blick nichts gemeinsam, beim genaueren Hinsehen allerdings bestechen sie durch eine ironische, teilweise sarkastische Präsenz.

Alexander Fischer von Mollard